Wirtschaft funktioniert nur mit gut ausgebildetem Nachwuchs. Doch leider lässt die Qualität der Bildung in Deutschland immer mehr nach. Deswegen veranstaltete der Wirtschaftsclub Bamberg in Kooperation mit der IHK Oberfranken Bayreuth und dem BDS Bayern e.V. am 13. Juli 2023 eine Podiumsdiskussion bei der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH in Hallstadt. Erneut mit hochkarätigen Vertretern – wie Bundeministerin Bettina Stark-Watzinger – aus Politik und Wirtschaft.
Über 80 Gäste fanden den Weg zum Bildungsforum „Zeitenwende – Eine Bildungsoffensive für die Wirtschaft“ bei der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH in der Dr.-Robert-Pfleger-Str. 12 in Bamberg. Wilfried Kämper, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsclub Bamberg begrüßte die Teilnehmenden mit den Worten: „Wir alle kennen das Problem: Fachkräfte- und Arbeitermangel vor allem im Handwerk und sind gespannt, welche Informationen und Lösungen die Referenten aus der Wirtschaft und Politik mitgebracht haben.“
Den Anfang machte Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger, die in ihrem Impulsvortrag aufzeigte, welche Potenziale in der heimischen Wirtschaft vorhanden sind. „Die Wirtschaft ist die Grundlage für eine starke Bildung. Es ist so wichtig, dass wir Aufstiegschancen verbessern und dass die jungen Menschen nicht ohne Abschluss die Schule verlassen. Wir wollen mit einem Startchancenprogramm den jungen Menschen die beste Unterstützung mitgeben.“ Darüber hinaus möchte sie das gesellschaftliche Bild verändern, dass junge Menschen nur mit einer akademischen Laufbahn Erfolg im Leben hätten. Es müsse klar werden, dass es viele unterschiedliche Bildungswege in Deutschland gäbe, aber sie als gleichwertig anzusehen seien.
Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, berichtete in seinem Vortrag über die aktuelle Situation im Handwerk. „Ich befürchte, dass die Spitzenförderung auf Kosten der Breitenförderung geht. Ausbildungszentren werden viel weniger als die Universitäten gefördert, das muss sich ändern. Wir brauchen flächendeckend gut ausgestattet Bildungszentren, um die großen Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel oder Energiekrise zu meistern.“
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen außerdem Herbert Grimmer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg und Vize-Präsident der IHK Oberfranken Bayreuth, Dr. Matthias Pfeufer, Leitung Amt für Bildung, Schulen und Sport, Stadt Bamberg, Dipl. Pädagogin (Univ.) Gisa Stich, Geschäftsführung bei Institut für innovative Bildung & NEO Bamberg) und Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Dekan der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Universität Bamberg teil. Es wurde klar, dass die Berufsbildung bereits in der Grundschule ansetzen sollte. Auch seien die Inhalte der meisten Berufsausbildungen nicht mehr zeitgemäß, darüber hinaus gibt es große Lehrmittel-Mängel in den Berufsschulen. Auch müssten die Lehrer viel mehr im Bereich „Berufsausbildung“ geschult werden, um den Schülern aufzeigen zu können, wie viele verschiedene Bildungswege es in Deutschland gibt.
Zum Abschluss konnte auch das Publikum Fragen ans Podium stellen. Sascha Dorsch, ebenfalls Vorstandsmitglied des Wirtschaftsclub Bamberg, fasst zusammen: „Die Podiumsdiskussion hat viele neue Erkenntnisse hervorgebracht – ein absolut lohnender und wertvoller Austausch!“
Fotos von Claus Riegl – www.claus-riegl.de
Comments are closed.