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Feb 09

Nachbericht: Energieforum III

Auch in 2023 ging es mit der erfolgreichen Reihe des Energieforums des Wirtschaftsclub Bamberg weiter. Der dritte Teil des Forums wartete am 9. März 2023 erneut mit spannenden Vorträgen zur Energieversorgung in der Region Bamberg sowie einer Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende auf. Veranstaltungsort war dieses Mal die Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH in Hallstadt.

Wolfgang Heyder, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsclub Bamberg begrüßte die über 100 Besucher mit den Worten: „Da das Thema Energiewende weiterhin die Unternehmen umtreibt, wollten wir einen dritten Teil des Energieforums veranstalten. Wir sind in den nächsten zwei Stunden gespannt auf Impulse aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.“ Sponsoren des Abends waren die WSR GmbH & Co. KG, die VR Bank Bamberg-Forchheim, der Bund der Selbständigen Bayern, die IHK Oberfranken Bayreuth und die Magnat Bauelemente GmbH. Den Abend moderierte Prof. Dr. Claus-Christian Carbon von der Universität Bamberg.

Zuerst gab es vier spannende Impulsvorträge für die Gäste. Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken zeigte auf, welche Rolle das Handwerk in der erfolgreichen Energiewende aussieht: „Auch im Handwerk sind die Energiekosten um über 50 Prozent gestiegen. Und dass, obwohl das Handwerk die Branche ist, die die Klima-, Mobilitäts- und Energiewende maßgeblich vorantreibt. Obendrein fehlt es an über 250.000 Fachkräfte im Handwerk – hier besteht dringender Handlungsbedarf!“

Prof. Dr. Thomas Foken, Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth, gab einen Ausblick auf die Klimaveränderungen in der Region Bamberg bis 2050: „In dreißig Jahren wird die Natur hier in Bamberg steppenähnliche Züge annehmen und Extremtemperaturen von über 40 Grad werden keine Seltenheit mehr sein. Deswegen muss unter anderem mehr Wasser und Grün in die Städte gebracht werden.“

Dr.-Ing. Daniel Then, Abteilungsleiter Technik/Netze bei der Stadtwerke Bamberg GmbH berichtete, wie das innovative und erfolgreiche Wärmeversorgungskonzept auf der Lagarde aussieht: „Bei diesem Projekt werden über 70 Prozent des Wärmebedarfs regenerativ vor Ort zum Beispiel durch Erdsonden und Abwasserwärmetauscher gedeckt.“

Und Nikolaus Wiegand, Geschäftsführer der Wiegand-Glas Holding GmbH gibt einen Einblick in die Energieversorgungslage in der Glasproduktion: „Glasherstellung und Gasverbrauch stehen sich weiterhin sehr nah, sind aber nicht unzertrennlich. Aus meiner Sicht brauchen wir ein Trennungsjahrzehnt, um die Glasproduktion auf erneuerbare Energien umstellen zu können. Um dies zu unterstützen, muss vor allem die Bürokratie abgebaut werden.“

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Lisa Badum, Mitglied des Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen, Matthias Graßmann, Präsident HWK Oberfranken, Martin Schöffel, Mitglied des Landtags für die CSU und Nikolaus Wiegand, Geschäftsführer Wiegand-Glas Holding GmbH sind sich alle einig, dass die erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen. Kontrovers wird das Thema einer Weiterführung der Atomkraft für die erfolgreiche Energiewende gesehen. Darüber hinaus braucht Deutschland dringend Fachkräfte in allen Jobs, die mit Energie zu tun haben. Hier sollte vor allem für Flüchtlinge der Weg in die Berufstätigkeit erleichtert werden.

Die Teilnahme an der Veranstaltung war wie immer kostenfrei.

Fotos: www.claus-riegl.de